Zurück in die Freiheit

Zurück in die Freiheit

Ich sah mich alarmiert um und vergewisserte mich, dass mir auch ja niemand dabei zusah, wie ich einem Einbrecher gleich über den Zaun auf dieses millionenschwere Grundstück kletterte. Ich fing mir einige Splitter ein und landete höchst unelegant auf dem Rasen. Wiederholt blickte ich mich um und schlich anschließend auf die Haustür zu. Plötzlich ein lautes Bellen. Um genauer zu sein, klang es nicht bloß nach einem Bellen, sondern nach einer ganzen Herde von klaffenden Hunden. Langsam öffnete sich die Tür und ein dunkles Augenpaar blickte mich an. Ich erlitt ein unangenehmes Déjà-vu – vor nicht allzu langer Zeit hatten mich diese Augen schon einmal angeblickt, mit derselben unverkennbaren Abneigung. Es war, als würden diese Augen mich mit Fesseln lähmen, sodass ich nichts weiter tun konnte, als mich mit dem Schmerz abzufinden, welchen sie tief in mir verursachten.
Auf einmal sprangen mir drei zutiefst hässliche Köter entgegen. Einer hatte sich mit seinem Maul fest in meiner Jeans zerbissen und ein anderer zog mir schon beinahe den Rucksack vom Rücken. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Die furchteinflößende Fratze einer der Köter befand sich mit nur zwei Zentimetern Abstand vor meinem Gesicht. Dieses Vieh präsentierte mir seine spitzen Zähne und stinkender Speichel troff aus seinem Mund. Die Besitzerin der Hunde ragte mit verschränkten Armen über mir und verzerrte keine Miene.
Die mir so vertrauten Augen zeigten keinerlei Regung. Sie waren wie zu Eis erstarrt, leer und gefühllos. Diese Augen, welche dieselben waren wie die meinen in einem solchen Zustand wahrnehmen zu müssen, schmerzte.

„Sie ist da“, sagte sie langsam und mit gleichgültigem Ton.

„Pilgrim, Preston, Jackie! Aus!“, reagierte eine männliche Stimme. „Hast du deine Hunde etwa nicht unter Kontrolle, Vanessa?“, fragte die männliche Stimme verärgert.

„Und ob ich sie unter Kontrolle habe. Deshalb tun sie ja auch immer nur das, was ich will“, sagte sie, wieder so langsam, als wollte sie diesen Moment so weit wie möglich hinauszögern.

„Fang die Viecher wieder ein! Wir haben einen Gast.“

„Nein, Viktor. Sie ist nicht unser Gast. Gäste sind freiwillig zu Besuch. Sie hingegen ist es nicht und wird es nie sein, dafür werden wir sorgen. Nicht wahr, meine Kleinen? Sie ist nichts weiter als eine Geisel.“ Sie rief ihre drei Hunde wieder zur Ordnung und liebkoste und streichelte sie sanft. Die drei Biester waren wie ausgewechselt, rollten quiekend auf dem Teppich herum und ließen sich von ihrem Frauchen für ihren soeben abgelieferten Auftritt mit Hundeleckerlies belohnen. Währenddessen lag ich immer noch wie versteinert da und fürchtete bei der kleinsten Bewegung erneut, von diesen Biestern angegriffen zu werden. Zudem wurde ich soeben ohnehin zu einer unerwünschten Person degradiert. Dies machte es mir nicht gerade leichter. Einen Moment später versuchte ich, mich wieder zu fassen und mein Zittern wenigstens etwas in Zaum zu halten. Vergebens bemühte ich mich, meine Kleidung wieder zu richten und sie von dem stinkenden Gesabber zu befreien.

„Ich bin Viktor Anderson“, sagte der junge Mann, der nun vor mir stand und mir seine Hand entgegenstreckte. Auch ihn hatte ich auf der Weihnachtsfeier bereits gesehen. Ich zögerte, doch als ich sein freundlich strahlendes Gesicht sah, griff ich nach der Hand und er zog mich zu sich hinauf.

„Sie haben also doch die richtige Wahl getroffen, die Konservativen.“ Ein kleiner Mann mit dunklem und zugleich graumeliertem Haar und Schnauzer kam nun mit langsamen Schritten auf mich zu. Er musterte mich von unten nach oben, bis er sagte:

„Willkommen. Ihr habt also die richtige Wahl getroffen. Gratuliere. Dein Bruder kommt sofort frei.“

„Es… es war…“ Ich stotterte und schluckte. Ich stand immer noch unter einer Art Schock, der durch diese drei kleinen Biester ausgelöst wurde.

„Es war allein meine Entscheidung hierher zu kommen. Meine Eltern hätten mich niemals gehen lassen.“ Als ich meine Eltern erwähnte, wirkte er leicht verärgert.

„Deine Eltern“, wiederholte er mit einem bitteren Beigeschmack. „Nun gut, Kind. Komm erst einmal herein.“

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Eine alte Fehde, zwischen zwei verfeindeten Gemeinden.
Ein dunkler Fluch, der ihre Existenz gefährdet.
Eine entzweite Familie, dazu gezwungen, einander zu hassen.
Und zwei Herzen, mit der Bestimmung, sie alle zu erlösen.

Teil II der spannenden Saga

Stacy setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um dem dunklen Geheimnis auf die Spur zukommen. Ist Billy Anderson der Schlüssel dazu?
Wird die Wahrheit sie zufriedenstellen oder ihre Welt in ein noch größeres Chaos stürzen als bisher?
Und welche Rolle spielt die intrigante Lena Hanson bei der ganzen Sache?

Stacy erkennt, dass es kein Entrinnen gibt und sie sich ihrem Schicksal stellen muss. Doch um die Menschen, die sie liebt, zu beschützen, muss sie ein großes Opfer bringen.

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„Letzteres versuchte ich noch aus meiner Gefühlswelt zu verbannen,
bevor es sich zu sehr in ihr manifestierte, doch es war bereits zu spät.
Mit jenem Moment begriff ich, dass ich während unserer Aufnahmezeremonie in die Gemeinde etwas versprochen hatte, was ich zu halten weder gewillt, noch im Stande war.“


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Teil I der Fantasy-Saga

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Die sechzehnjährige Anastasia (Stacy) zieht unerwartet in die Kleinstadt Longford. Doch mit der Stadt und ihren Stadtbewohnern scheint etwas nicht zu stimmen. Diese seltsamen Blicke, eine Clique, die sich ihr gegenüber ziemlich fragwürdig verhält, diese allumfassende Energie, die sie hier verspürt und was hat es eigentlich mit den „Anderen“ auf sich, die auf die andere Seite der Stadt verbannt wurden?

Die Antworten auf Stacys Fragen lassen nicht lang auf sich warten, jedoch werfen diese nur noch weitere Fragen auf: Schließlich kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, dessen Enthüllung ihren Untergang bedeuten könnte, doch sie ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden – koste es, was es wolle.

 

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Die Anderen: Wer sind sie wirklich?

Gratis-Kapitel: Der grüne Schimmer 

Hat man uns die Wahrheit gesagt? 📚 

Die Augen meines Spiegelbildes

Eine neue Ära

Die Antwort auf meine Frage

Bild von Perfecto_Capucine auf Pixabay
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