Zeitreise und Gedächtnisverlust: Irgendetwas Seltsames ging hier vor sich ... ⏳

Kurzroman: Bitte gib mir meine Erinnerung zurück!

Auszug aus Kapitel 3 – Die vertrauten Augen

„Das ist doch wohl ein schlechter Scherz, oder?“, kommentierte er. Katrins Blick wanderte ängstlich zum Tresen hinüber. Sie seufzte.
„Ich habe bereits davon gewusst“, sagte sie dann. „Tut mir leid, es dir nicht früher erzählt zu haben, Ella. Aber ich wusste nicht wie und meistens bist du wütend, wenn jemand seinen Namen erwähnt und ich dachte, du würdest es vielleicht nicht verkraften…“

„Wovon sprecht ihr?“, fragte ich. „Ich verstehe nicht.“

„Von dem kleinen Giftzwerg da drüben.“ Tobi zeigte immer noch mit dem Finger in Richtung Tresen. Katrin schlug ihm auf den Arm und warf ihm einen genervten Blick zu.

„Nicht so auffällig, Tobi. Es juckt uns nicht, dass Christian jetzt eine neue Freundin hat. Nein, es juckt uns überhaupt nicht, dass er jetzt mit dem kleinen Giftzwerg zusammen ist.“

„Klein, hässlich und gemein“, fügte Tobi hinzu.

„Ja und schlecht gekleidet noch dazu. Seht euch dieses Top an und die Frisur. Sie sieht aus wie vierzehn!“ Katrin verzog ihre Lippen als müsste sie eine bittere Pille schlucken. Ich warf einen Blick zum Tresen hinüber. Der Typ sah mich immer noch an. Jetzt stand ein Mädchen neben ihm. Es war tatsächlich klein, trug einen kurzen blonden Zopf und hatte tatsächlich einen giftigen Blick. Sie sah mich an, als wäre ich die neuste Zirkusattraktion oder irgendein seltenes Tier im Zoo. Ihre Augen glühten wie zwei Feuerbälle in tiefschwarzer Nacht. Schadenfreudig und hasserfüllt.

Das Mädchen klammerte an diesem Typen fest, als fürchtete es, jemand könnte ihn jeden Moment wieder von ihr wegzerren. Ich konnte mir nicht erklären warum, doch ich hegte eine ungeheure Abneigung ihr gegenüber. Es tat mir schon fast leid, dass ich so fühlte, doch tief in mir schlummerte eine abstruse Wahrheit, die mir vermittelte, dass diese negativen Gefühle ganz natürlich und vollkommen gerechtfertigt waren. In genau diesem Moment fiel mir ein, dass ich dieses Mädchen kannte und wir gemeinsam auf eine Schule gegangen waren.

„Ich kann sie nicht leiden“, schoss es aus mir heraus.

„Aber natürlich kannst du sie nicht leiden. Keiner von uns tut das. Sie ist hinterhältig, falsch und bitchig und macht sich an jeden x-beliebigen Typen ran!“, begann Katrin meine unbegründete Abneigung diesem Mädchen gegenüber zu rechtfertigen. „Bereits damals im Englischunterricht hat sie sich immer an Christian rangeschmissen, obwohl er da noch mit dir zusammen war und sie damals auch gerade in festen Händen war!“

„Christian Stark ist ein Arschloch. Und er ist es nicht wert, dass du dir immer noch den Kopf über ihn zerbrichst, Ella“, kommentierte Tobi dann ernst. Er legte seinen Arm um meine freie Schulter und die beiden schoben mich von hier weg.

„Das ist also dieser sagenumwobene Christian, von dem ihr alle sprecht?“, dachte ich laut. Ich wollte mich noch einmal nach ihm umdrehen und noch ein letztes Mal in diese vertrauten Augen blicken, doch Katrin ließ mich nicht.

„Nicht hingucken. Ihr habt einander lange genug über angeglotzt!“, sagte sie wutentbrannt. „Dieser Idiot! Gut, dass Richard nicht hier ist. Das wäre alles noch eskaliert.“

„Apropos Richard. Er war hier und hat mit mir Schluss gemacht“, fiel mir gerade wieder ein. „Er hat mich zusammen mit ´nem anderen Typen tanzen sehen“, erzählte ich beschämt.
„Ich hab´ euch auch gesehen. Hab mir gedacht, ich lass euch mal, solange du nur mit ihm tanzt und ich war ja ohnehin gerade mit seinem Kumpel beschäftigt. Tobi war natürlich mal wieder wie vom Erdboden verschluckt.“ Katrin warf Tobi einen genervten Blick zu.

„Ich hab´ eine alte Freundin getroffen und musste ihr ein paar Drinks spendieren!“, rechtfertigte Tobi sich.

„Oh, aber natürlich musstest du das!“, kommentierte Katrin und rollte die Augen gen Himmel. „Wie auch immer. Richard hat also Schluss gemacht, weil du mit einem anderen getanzt hast. Vielleicht wird er sich ja wieder einkriegen und dir verzeihen. Dass er ´ne eifersüchtige Zicke ist, ist ja nichts Neues. Nur die Tatsache, dass dein Tanzpartner der Zwillingsbruder von Christian Stark hätte sein können, könnte die Sache vielleicht ein wenig schwierig gestalten,“ überlegte Katrin dann.

„Richard sich wieder einkriegen? Sag mal, glaubst du eigentlich an Märchen, Katrin? Und seit wann lässt du dich eigentlich von anderen Männern begrapschen, Ella? Das ist doch überhaupt nicht deine Art! Und dann noch von so einem Proll! Auf solche Typen stehst du doch schon lange nicht mehr,“ forschte Tobi nach. „Richard hat schon allen Grund sauer auf dich zu sein.“

„Dass Richard Schluss gemacht hat, ist jetzt erst einmal nebensächlich“, unterbrach ich Tobis Standpauke, denn er holte gerade Luft und wollte noch fortfahren. Tatsächlich machte es mir nicht sonderlich viel aus, dass mein Freund vor weniger als einer halben Stunde unsere Beziehung beendet hatte und dies rief eine extreme Verwunderung in mir hervor. Normalerweise war ich doch so sensibel. Doch irgendwie war ich mir meiner Gefühle Richard gegenüber nicht mehr ganz sicher.

„Das, was mich momentan viel mehr beschäftigt ist Christian Stark“, erklärte ich.

Jetzt, da ich ihm begegnet war – dem Phantom namens Christian Stark – und seinen hartnäckigen, intensiven Blick auf mir vernommen hatte, glaubte ich nicht mehr daran, dass mir hier irgendjemand einen Streich spielte.
Irgendetwas Seltsames ging hier offensichtlich vor sich und ich hoffte, dass Katrin und Tobi das Rätsel gleich auflösen würden…

 

Hier weiterlesen:


Seltsame Träume, Zeitreisen und eine wichtige Lektion: 

Ein spiritueller Kurzroman, der dich verstehen lassen wird,
dass alles, was dir bisher im Leben widerfahren ist, von großer Bedeutung ist –
denn jede Erfahrung, ob gut oder schlecht, macht aus dir
diesen einen wunderbaren einzigartigen Menschen,
der du heute bist
.
 

 

Leseproben:

Erfahrungen sammeln: Warum uns bestimmte Dinge widerfahren

Nicht alles lässt sich in Worte kleiden 

Die Wahrheit – obgleich der Schein etwas Anderes sagt 

Der Schmerz muss angenommen und durchlebt werden – Auszug aus Kapitel 1 – Der erste Traum

Erinnerungsverlust: Die Erinnerung ist ein Teil von dir – Auszug aus Kapitel 2 – Wer ist Christian Stark?

Augen: Spiegel der Seele – Schicksal und Herausforderung – Auszug aus Kapitel 3 – Die vertrauten Augen

Erinnerungsverlust: Alles hat seinen Grund – Auszug aus Kapitel 4 – Die verlorene Erinnerung

Erinnerung löschen: Warum jede Erinnerung wichtig für uns ist – Auszug aus Kapitel 5 – Schreibblockade

Traumdeutung Prüfung: Du musst den Schmerz durchleben, erst dann wird er vergehen – Auszug aus Kapitel 6 – Der zweite Traum

Traumdeutung Prüfung: Du musst den Schmerz durchleben, erst dann wird er vergehen – Auszug aus Kapitel 6 – Der zweite Traum

Neue Erkenntnis: Vergangenheitsbewältigung – akzeptieren und loslassen – Auszug aus Kapitel 7 – Und dann begriff ich

Konsequenzen tragen – Jeder Zauber hat seinen Preis – Auszug aus Kapitel 7 – Und dann begriff ich

Wir sehnen uns nicht nach Vergeltung, sondern nach einem „Happy End“ – Auszug aus Kapitel 8 – Der dritte Traum

Karma kommt – Ursache und Wirkung: Ernten wir wirklich, was wir säen? – Auszug aus Kapitel 8 – Der dritte Traum

Liebe Philosophie: Liebe kennt keine Grenzen und heilt alles – Wunscherfüllung ❤ – Auszug aus Kapitel 8 – Der dritte Traum

Angst loslassen: Liebe lohnt sich – Frieden schließen ✨ – Auszug aus Kapitel 8 – Der dritte Traum

Die zweite Chance – der Weg zum nächsten Angststurm – Auszug aus Kapitel 9 – Die zweite Chance

Erkenntnisgewinn – alles passiert aus einem bestimmten Grund – Kapitel 10 – Die Erkenntnis 

Mauer aus unausgesprochenen Fragen: Die Augen als Spiegel der Seele – Kapitel 10 – Die Erkenntnis 

Vergebung lernen und Angst besiegen: „Meine gute Fee“ 📚 ✨ – Kapitel 10 – Die Erkenntnis 

Der erste Traum: Traumdeutung Feuer – Kapitel 1 – Der erste Traum

Eine wichtige Lektion: Warum dieses Buch für dich geeignet ist 📖 💕 – Kapitel 2 – Wer ist Christian Stark?

 

Bild von Enrique Meseguer auf Pixabay
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