Wünsche werden wahr - doch nicht immer so, wie wir es uns ausmalen

Schwer ist es für den Menschen, zu akzeptieren, dass er nicht alles zu kontrollieren vermag: So sehr er sich auch anstrengt, um seine Ziele zu erreichen – weder der Zeitpunkt noch die Umstände der Erfüllung seiner Wünsche stehen gänzlich in seiner Macht.

Wir haben viele Wünsche und darunter oftmals einen ganz besonderen. Meist handelt es sich dabei um einen Wunsch, der uns eine längere Zeit im Leben, wenn nicht sogar  unser ganzes Leben über begleitet.
Ein Wunsch, der unsere Gedanken, unsere Gefühle und unser Handeln bestimmt.
Wir arbeiten hart, wir beten und hoffen – und dennoch will sich unser Wunsch nicht erfüllen.
Die Bedingungen scheinen günstig, so viele Stationen auf dem Weg hin zum Wunsch bereits erreicht, so viele Dinge bereits abgearbeitet.
Doch es ist wie verhext – die Erfüllung des Wunsches lässt weiterhin auf sich warten.
Irgendwann dann sind wir müde und wir verwerfen unseren Wunsch.
Vielleicht, weil wir die Hoffnung aufgegeben haben, vielleicht, weil der Gedanke, dass er sich trotz aller Mühe niemals erfüllen wird, zu sehr schmerzt, vielleicht weil dieser unerfüllte Wunsch uns nicht mehr antreibt uns stärkt, sondern stattdessen nur noch hemmt und schwächt.
Wir lassen los und akzeptieren und leben mit dem Gedanken, dass unser Wunsch sich niemals realisieren wird, nur um nicht ein weiteres Mal enttäuscht zu werden.
Doch dann plötzlich, als wir uns längst mit unserem ungestillten Verlangen arrangiert haben, wenn wir es am wenigsten erwarten und vielleicht sogar, wenn die Bedingungen ungünstiger nicht sein könnten – genau dann, wenn es uns absolut nicht in den Kram passt und wir kaum vorbereitet sind, erfüllt sich unser langersehnter Wunsch.
Manchmal kommt es auch vor, dass uns etwas genommen wird, etwas zu Ende geht, vergeht, als würde es Platz für die Erfüllung unseres Wunsches schaffen. So als hätte unser Wunsch einen Preis.

Ist es so, dass sich unsere Wünsche erst dann erfüllen können, wenn wir loslassen und wenn wir nicht mehr krampfhaft um ihre Realisierung kämpfen?
Ist es so, dass wir erst etwas anderes aufgeben, auf etwas anderes verzichten müssen, damit wir bekommen, was wir uns wünschen?
Oder brauchen wir einfach nur Geduld?
Letztendlich müssen wir vielleicht akzeptieren, dass nicht alles in unserer Macht steht: Nicht der Zeitpunkt und auch nicht die Umstände, durch die sich unsere Wünsche erfüllen. Doch einer Sache können wir uns sicher sein: Wenn wir getan haben, was wir tun konnten, dürfen wir loslassen und uns zurücklehnen, denn dann ist unsere Arbeit getan und in gewisser Weise ist schon allein das ein Erfolg – unabhängig davon, ob sich unsere Wünsche erfüllen werden oder nicht.
Allein der Versuch zählt und dass wir nicht aufgeben, ehe wir es nicht wirklich versucht haben.
Und vielleicht realisieren sich unsere Wünsche früher oder später, eben genau dann, wenn die Zeit dafür reif ist.

Versuchen wir, nicht zu analysieren, wie und auf welche Art und Weise sich unsere Wünsche erfüllen werden, denn sobald wir das tun, kommen Zweifel auf und sie werden sich nur schwer manifestieren können, da sich dadurch auch unser Denken und Handeln negativ verändern werden. Versuchen wir außerdem, nicht alles krampfhaft zu kontrollieren und zu planen. Manchmal müssen wir nach getaner Arbeit einfach nur noch vertrauen und uns vom Wind des Lebens tragen lassen und er wird uns an genau die noch unentdeckten Orte und unbekannten Menschen führen, die uns bei der Realisierung unserer Wünsche noch gefehlt haben. ✨

 

 

Bild von Enrique Meseguer auf Pixabay
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