Kurzroman: Bitte gib mir meine Erinnerung zurück!
Auszug aus Kapitel 8 – Der dritte Traum
[…] „Meine Trauer, all mein Schmerz und sogar der Hass sind berechtigt, nach allem was ich habe durchmachen müssen! Das alles ist so ungerecht! Niemand versteht mich, nicht einmal du! Obwohl du behauptest, meine gute Fee zu sein. Mir reicht´’s! Ich hab‚ keinen Bock mehr auf diese Scheiße!“ Schluchzend fiel ich auf die Knie und schlug mir die Hände vors Gesicht.„Niemand wird dich jemals verstehen können, weil niemand das gleiche erlebt und gefühlt hat wie du, mein Kind. Doch was du erlebt und gefühlt hast, ist wichtig und bereitet dich vor, auf das, was noch für dich bereitsteht. Es geleitet dich sicher auf deinen weiteren Lebensweg und wappnet dich, um diesen genau so beschreiten zu können, wie er für dich vorgesehen ist. Ohne deine Erfahrungen und deine erlebten Gefühle, welche diese mit sich brachten, wärst du nicht die Person, die du heute bist. Der Mensch braucht bestimmte Erlebnisse, um sich weiterzuentwickeln, um immer wieder über seine eigenen Grenzen hinauszuwachsen. Bedenke außerdem, dass jeder Mensch eine eigene Perspektive hat, eine eigene Geschichte, eine eigene Wahrheit. Eine Medaille hat immer zwei Seiten. Vergiss nie, dass sich alles in einem ewigen Fluss der Veränderung befindet und dass alles vergänglich ist. Nichts währt ewig. Es gibt nur eine einzige Sache im Universum, die allgegenwärtig ist, die Grenzen fernab jeder Vorstellungskraft überschreitet und unabhängig von Raum und Zeit existieren kann“, erklärte die Hexe.
„Aha, und was soll das bitteschön sein?“, fragte ich unbeeindruckt.
„Die Liebe, mein Kind. Die absolut rein und bedingungslos ist. Auch du trägst diese Liebe in dir. Und diese besitzt als Einziges die Macht, alles zu heilen. Auch die Misere, in der du dich da gerade befindest.“
„Nein, das glaube ich nicht. […] Nichts und niemand kann mein Leben wieder in Ordnung bringen.“
„Es ist möglich, deine Misslage mit der Kraft der tiefliegenden Liebe in dir zu lösen, vertrau mir“, ließ die alte Frau nicht locker.
„Aber wie?“, fragte ich ratlos.
„Denk scharf nach und streng deinen Grips ein wenig an.“ Die Hexe tippte mir mit ihrem Krückstock leicht gegen die Stirn und ich überlegte. Und tatsächlich fiel mir etwas ein. Ich wusste, wie ich vielleicht noch eine Chance hatte, mich aus dieser Situation zu befreien, doch dabei benötigte ich die Hilfe der Hexe. Es hatte zwar nichts mit diesem Liebesgeschwafel zu tun, welchen die Alte da von sich gab, doch es könnte funktionieren.
„Ich hab´´´´´´´´´´´´´’s!“, sagte ich. „Aber ich bräuchte dafür noch einmal deine Hilfe.“
„Ich bin deine gute Fee und Feen vergeben bekanntlich drei Wünsche. Du hast bereits zwei davon verbraucht und hast jetzt noch einen letzten Wunsch frei.
[…] Nimm dir jedoch meinen Rat zu Herzen, deinen Wunsch weise und gut zu bedenken und nicht wieder den Fehler zu begehen, ihn aus deiner tiefen Verzweiflung heraus zu überstürzen.“
[…]
Bitte gib mir meine Erinnerung zurück!
Ein Roman, der dich verstehen lassen wird, dass alles, was dir bisher im Leben widerfahren ist, von großer Bedeutsamkeit ist – denn jede Erfahrung, ob gut oder schlecht, macht aus dir diesen einen wunderbaren einzigartigen Menschen, der du heute bist.
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Nicht alles lässt sich in Worte kleiden
Die Wahrheit – obgleich der Schein etwas Anderes sagt
Der Schmerz muss angenommen und durchlebt werden – Auszug aus Kapitel 1 – Der erste Traum
Erinnerungsverlust: Alles hat seinen Grund – Auszug aus Kapitel 4 – Die verlorene Erinnerung
Erinnerung löschen: Warum jede Erinnerung wichtig für uns ist – Auszug aus Kapitel 5 – Schreibblockade
Konsequenzen tragen – Jeder Zauber hat seinen Preis – Auszug aus Kapitel 7 – Und dann begriff ich