Zu wahrer Freiheit gelangen wir oft schneller als wir annehmen.
Und manchmal reicht dafür nur ein einziges Wort:
„Nein“.

Jeder von uns kennt das: Man wird von jemandem um etwas gebeten und sagt „ja“ – obwohl man „nein“ sagen würde, wenn man doch nur die Wahl hätte. Doch wer hat gesagt, dass wir diese nicht haben und nicht frei entscheiden können und warum um Himmels Willen tun wir es nicht einfach? Warum sagen wir immer wieder „ja“, obwohl unser Innerstes laut „nein“ aufschreit? Warum scheuen wir uns davor, dieses „Nein“ laut auszusprechen und tun damit etwas, was wir in Wirklichkeit lieber nicht täten? Warum fällt es uns oft schwer, unsere eigenen Prioritäten in bestimmten Situationen höher anzusetzen, als die Prioritäten anderer? Warum bekommen wir es unterdessen einfach nicht hin, uns selbst und unseren eigenen Willen – unser eigenes Wohlbefinden an erste Stelle zu setzen und einfach „nein“ zu sagen? Ich selbst zähle mich zu diesen Menschen und habe darüber nachgedacht. Gründe dafür „ja“ zu sagen, obwohl man eigentlich lieber „nein“ sagen würde, gibt es einige und oft scheinen diese miteinander zusammenzuhängen.

Nicht „nein“ sagen können: 5 mögliche Gründe

  • Man hat Angst vor der Reaktion seines Gegenübers:
    Unser Gegenüber könnte wütend werden und uns eine Szene machen und lauthals seinen Unmut verkünden und wir scheuen uns einfach vor dieser Konfliktsituation.
    -> Doch: Woher wissen wir, dass unser Gegenüber auf diese Art und Weise reagieren wird? Könnte es nicht sein, dass vielleicht eine ganz andere Reaktion folgt?
  • Unser Gegenüber könnte enttäuscht werden:
    Wir wären dann der Grund dafür, dass unser Gegenüber traurig ist und wir können nur schwer ertragen, wenn ein anderer unseretwegen leidet – besonders die Empathen unter uns.
    -> Doch: was bringt es uns, wenn wir uns stattdessen selbst schlecht fühlen oder benachteiligt sind?
  • Unser Gegenüber könnte vor anderen schlecht über uns reden:
    Folglich könnte man uns als egoistisch, unsozial oder unfreundlich bezeichnen.
    Da wir nicht kontrollieren können, wie unser Gegenüber vor Dritten über uns spricht, versuchen wir uns selbst zu schützen, indem wir unser Gegenüber zufriedenstellen, sodass wir ihm keinen Grund liefern, öffentlich schlecht von uns sprechen zu können.
    -> Doch: Wie andere in unserer Abwesenheit von uns sprechen, werden wir niemals wissen oder kontrollieren können. Und im Endeffekt kennen wir selbst doch die Wahrheit und sind mit uns selbst im Reinen – warum sollte es uns dann also noch kümmern, was andere aufgrund unzutreffender Aussagen von uns denken?
  • Wir wollen geliebt und akzeptiert werden:
    Jeder von uns will das – wir sind soziale Wesen und wollen uns irgendwo akzeptiert und zugehörig fühlen und glauben, dass dies der einfachste Weg sei, um das zu erreichen.
    -> Doch: Sind diese Liebe und Akzeptanz noch echt, wenn wir uns für diese verstellen müssen und nicht das tun und sagen können, was wir wollen?
  • Wir glauben höflich sein und uns anpassen zu müssen:
    Wer hilfsbereit ist, sich anpasst und brav „ja“ sagt, dem droht auch vorerst keine Gefahr. Man verhält sich so, wie andere es von einem erwarten, sodass niemand unzufrieden mit einem sein kann.
    -> Doch: Am Ende ist immer jemand unzufrieden und das sind in diesem Falle wir selbst!

Kommt dir einer der Gründe oder vielleicht sogar mehrere davon bekannt vor?

In welchen Situationen fällt es uns schwer „nein“ zu sagen?

Gibt es vielleicht ganz bestimmte Situationen, in denen es dir schwer fällt, „nein“ zu sagen und wenn ja, welche sind das? Gibt es da vielleicht ein Bestimmtes Muster?
Beispiele für solche Situationen können u.a. folgende sein:

  • Jemand bittet dich um etwas wie z.B. um einen Gefallen, du willst es eigentlich nicht tun – doch du tust es.
  • Jemand bittet dich darum, eine unangenehme Arbeit oder Aufgabe für ihn selbst zu übernehmen und du tust es, obwohl es für dich selbst genauso unangenehm ist.
  • Jemand bittet dich darum, ihn auf eine Veranstaltung zu begleiten oder etwas mit ihm zu unternehmen, worauf du aber eigentlich gar keine Lust hast, weil es einfach nicht dein Ding ist und du deine Zeit viel lieber anders investieren würdest.
  • Jemand möchte sich zum wiederholten Mal Geld oder etwas anderes von dir leihen wie z.B. deinen Wagen oder dein Lieblingskleid und du weißt aus Erfahrung ganz genau, dass du es verspätet, beschädigt oder gar nicht erst zurückbekommen wirst und du gibst es ihm trotzdem.
  • Wenn du von einem Verkäufer gedrängt wirst, ihm etwas abzukaufen und du so lange von ihm überredet wirst, bis du tatsächlich etwas kaufst, was du eigentlich gar nicht brauchst.
  • Wenn deine Mitmenschen wie enge Freunde, Familienmitglieder oder dein Partner eine wichtige Entscheidung für dich treffen wollen wie z.B. ob du deinen Beruf wechselst, ob du zu einer anderen Person den Kontakt abbrichst oder ob du eine Stiländerung durchführst.

Situationen, in denen es uns schwer fällt oder unangenehm ist, nein zu sagen, gibt es zahlreiche und mögliche Gründe dafür haben wir bereits zusammengetragen. Doch neben diesen Situationen, in denen man sich nicht traut direkt „nein“ zu sagen gibt es noch solche Situationen, in denen wir indirekt „nein“ sagen müssten und es dennoch nicht tun. Dabei sollte es uns in solchen Situationen eigentlich leichter fallen „nein“ zu sagen, weil uns keine konkrete Person direkt gegenüber sitzt, der wir dieses „nein“ entgegenbringen müssen.

Ein Beispiel ist dafür das Antworten auf Nachrichten

Kommt dir das bekannt vor? Du warst mal ein paar Stunden nicht erreichbar, weil du einfach beschäftigt warst, schaust auf dein Smartphone und hast plötzlich zahlreiche Nachrichten, die beantwortet werden wollen? Es ist aber schon spät am Abend und du willst eigentlich nur deine Ruhe haben und hast weder die Zeit, noch die Energie, um irgendjemandem zu antworten. Und als wäre das nicht genug, folgen auf die Fülle von Nachrichten noch weitere wie „Warum antwortest du mir nicht, du bist doch gerade online?“. Denke an dich, traue dich und sag „nein“ und antworte erst dann, wenn du Zeit und Lust dazu hast.
Wenn es sich um eine nahe stehende  Person handelt, kannst du ja kurz angebunden antworten und sagen, dass du dich später oder am nächsten Tag in Ruhe melden wirst. Aber fühle dich nicht dazu gezwungen, sofort und auf Knopfdruck zu funktionieren und zu antworten – tue, was in dem Moment das Beste für dich ist.

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„Nein“ sagen  und damit glücklicher und erfolgreicher werden

Klar, einige Male hilft jeder gern aus und hin und wieder sind wir natürlich auch gern bereit, unsere eigenen Interessen zurückzustellen – und es macht ja bekanntlich auch happy zu geben und Hilfe zu leisten, da man andere mit seinen Taten glücklich macht. Aber irgendwann gelangen wir an den Punkt, wo sich dieses Verhaltensmuster einfach nicht mehr gut für uns anfühlt. Wenn wir uns der Gründe bewusst sind, warum wir uns nicht trauen „nein“ zu sagen, kann es uns gelingen, diese Ursachen bzw. inneren Blockaden in uns aufzulösen. „Nein“ sagen kann jeder lernen – auch wenn wir manchmal Angst vor den Konsequenzen und ein schlechtes Gewissen haben.

Fällt es dir auch sehr schwer „nein“ zu sagen und würdest du das gern ändern?
Im Folgenden stelle ich dir 5 mögliche Methoden vor, wie du das „Neinsagen“ am besten lernen und auch langfristig danach noch selbstbewusst dazu stehen kannst.

„Nein“ sagen lernen – 5 Methoden

  1. Analysiere und finde heraus, warum dir das „Neinsagen“ so schwerfällt:
    Mögliche Gründe dafür, dass wir uns so unfassbar schwer damit tun „nein“ zu sagen, haben wir bereits aufgezählt. Vielleicht willst du dich vor möglichen Konfliktsituationen drücken oder um jeden Preis geliebt und akzeptiert werden? Dann überlege dir, was dahinter steckt oder ob deine Angst diesbezüglich tatsächlich der Realität entspricht. Ist eine Konfliktsituation wirklich garantiert und ist es echte Akzeptanz, wenn jemand dich nur akzeptiert, wenn du gehorsam bist und „ja“ sagst? Stelle dich deinen Ängsten und sie werden sich möglicherweise auflösen.
  2. Nimm dir Bedenkzeit, bevor du dich für eine Antwort entscheidest:
    Jemand möchte etwas von dir – nicht du von ihm. Mach dir das bewusst und auch, dass du jedes Recht dazu hast, dir so viel Bedenkzeit für eine Antwort zu nehmen wie du brauchst. Handle nicht überstürzt, bloß um andere zu beeindrucken und zufriedenzustellen. Beeindrucke dich selbst.
  3. Überlege, was für dich dabei auf dem Spiel steht, wenn du immerzu „ja“ sagst:
    Du sagst „ja“, obwohl du eigentlich lieber „nein“ sagen würdest. Was hast du dabei zu gewinnen und noch wichtiger – was zu verlieren? Zu gewinnen hast du möglicherweise deine vermeintliche Ruhe, da du einer möglichen Konfliktsituation aus dem Weg gegangen bist – doch hast du auch innere Ruhe und Frieden? Zu gewinnen hast du vielleicht auch die mögliche Sympathie/Akzeptanz/Liebe deines Bittstellers, doch ist diese Sympathie in diesem Fall tatsächlich echt?
    Und was verlierst du durch das brave und feige „Jasagen“? Deine Energie? Deine Zeit? Etwas, was du dir eigentlich für dich selbst wünschst? Deine Selbstachtung?
    Und wie steht es um deine Selbstliebe?
  4. Übe dich in Selbstliebe und erlaube dir, dich selbst voranzustellen und „nein“ zu sagen:
    Selbstliebe ist der Schlüssel zum Erfolg und zum Glücklichsein. Es ist überaus lobenswert, für andere da und ein hilfsbereiter, sozialer Mensch zu sein. Doch vor allem sollten wir auch für uns selbst da sein und uns selbst lieben. Sobald wir uns gut fühlen und bei Kräften sind, können wir dann auch wieder richtig für andere da sein, ohne dabei zu viel Energie zu verlieren. Wenn du um etwas gebeten wirst, was du überhaupt nicht tun willst, dann sei es dir selbst wert und sage „nein“. Dies kann sich sehr befreiend anfühlen.
  5. Lerne auf eine höfliche und angenehme Art und Weise „nein“ zu sagen:
    Um die Situation des Neinsagens so angenehm wie möglich zu gestalten, kannst du bevor du ablehnst, tief durchatmen, in dich gehen und auf eine behutsame Art und Weise ablehnen. Du kannst höflich sein und Gründe für dein Nein nennen, damit dein Gegenüber dich besser verstehen kann. Du bist jedoch absolut nicht dazu verpflichtet, dich zu rechtfertigen. Wenn jemand etwas von dir möchte und du nicht dazu bereit bist das zu tun, ist es immer dein gutes Recht „nein“ zu sagen, ohne dich dabei schlecht zu fühlen.

Trau dich, lass alte Denkmuster, falsche Überzeugungen und Ängste los und sag „nein“. Tue es für dich, für deine Selbstliebe, für deine Lebensqualität.
Sobald du dich absolut nicht mehr wohl dabei fühlst, dich für andere zurückzunehmen, kämpfe gegen das feige, unehrliche und ängstliche Ja an und tausche es gegen ein authentisches, mutiges und ehrliches Nein aus.
Versuche es ein paar mal und schau was sich in dir selbst und folglich auch um dich herum verändert.
Und behalte immer im Hinterkopf: Die Menschen, die dich wirklich lieben, schätzen und so akzeptieren wie du bist, werden dein Nein gewiss akzeptieren. Diejenigen, die dir eine Szene machen oder den Rücken kehren, ohne zu versuchen, dein Nein zu verstehen, gehören oder passen somit vielleicht auch nicht an deine Seite. Entscheiden kannst das natürlich nur du selbst. Deine Intuition wird dir wie immer dabei behilflich sein.

Wie sich mein Leben durch das „Neinsagen“ verändert hat

Diesen Beitrag habe ich vor über einem Jahr geschrieben und die 5 Tipps habe ich seither befolgt. Seitdem hat sich vieles in meinem Leben getan. Vor allem habe ich ausgemistet bzw. hat die Ausmistung wie von selbst stattgefunden. Das passiert ganz automatisch, sobald wir anfangen „nein“ zu sagen. Nein zu Menschen, die nicht zu uns passen. Nein zu Tätigkeiten, die uns nicht belieben. Nein zu allem, was uns nicht guttut und nicht voranbringt. Das Resultat meines für mich selbst entdeckten Neins ist außerdem, dass ich mich genau dort befinde, wo ich sein will, so lebe, wie ich leben möchte, das tue, was ich liebe, mich mit Menschen umgebe, die mir guttun und mich inspirieren und meinen Träumen und Zielen näher bin denn je. Dasselbe wünsche ich dir – falls es dir auch schwer fällt „Nein“ zu sagen. Entdecke das „Nein“ für dich, probiere es aus, beobachte, was passiert und erfreue dich an dem Resultat. Sei vor allem stolz auf dich, wenn es dir gelingt „Nein“ zu sagen. ❤

PS: Vergiss nicht – „Nein.“ ist ein kompletter Satz. Er benötigt weder eine Erklärung, noch eine Rechtfertigung.

 

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