Wussten sie von mir? Wussten sie, wer ich war? Die Zeit blieb stehen und die Welt hörte sich zu drehen auf.
Da waren nur sie und ich. Ihre Augen tief in meinen verankert erschufen die Illusion, ich würde in einen Spiegel blicken. Diese Ähnlichkeit unserer Augen war verblüffend. Vielleicht würde ein Außenstehender diese Ähnlichkeit niemals bemerken. Vielleicht war es einfach nur diese Verbindung, die ich zu ihnen verspürte, die mich glauben ließ, ich würde in die Augen meines eigenen Spiegelbildes blicken. Nur ein kurzer Blick und ich wusste, dass sie zu mir gehörten. Mit jenem Moment schien sich wie magisch ein unsichtbares Band zwischen ihnen und mir zu bilden. Ein Band, das uns fortan miteinander verwob und sich nie wieder lösen würde. Doch es widerstrebte mir, mich derart zu binden. Ich kannte diese Menschen nicht, sie waren fremd und zugleich war es mir nicht gestattet, eine Verbindung zu ihnen aufzubauen. Diese Erkenntnis und die volle Tragweite meiner Verantwortung und Loyalität gegenüber der Gemeinde umschlangen in jenem Augenblick mit eisigen Fingern mein Herz.
So fest, dass sich glühendheiße Tränen in meinen Augen sammelten.
Ich widerstand mühsam dem Drang, auf sie zuzugehen. Denn es war nicht nur Neugierde, die ihre Gesichter zierte. Auch ein dunkler Schatten schien sich über ihre Gesichter zu ziehen. Ein Schatten bestehend aus Trauer, Schmerz, Wut und bei dem Mädchen, das dieselben Augen trug wie ich, sogar Abscheu.
Ich zuckte zusammen, ihr verabscheuender Blick traf mich wie ein vorsätzlich und lang geplanter Pfeil.
Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mir das Ganze so nahe gehen und mich derart überwältigen würde. Seit geraumer Zeit hielt ich die Luft an, ich hatte vergessen zu atmen und meine verkrampften Bauchmuskeln pressten mir nun mit einem Schub die Luft aus der Lunge. Dabei lösten sich einige der Tränen aus meinen Augen. Ich versuchte, sie mir unauffällig wegzuwischen und hoffte, dass sie es nicht bemerkt hatten. Dass sie nicht bemerkt hatten, wie sehr mich unsere Begegnung aus dem Konzept gebracht hatte. Welches Ausmaß diese auf den Rest meines Lebens haben würde.
„Stacy, kommst du?“ Jake, dem offensichtlich entgangen war, dass ich das Tablett hatte fallen lassen und bereits bei dem Rest der Clique stand, rief nach mir. Ich ging in die Knie und hob mein Tablett und das zerbrochene Puddingglas auf. Völlig überwältigt, eingeschüchtert, und verwirrt wagte ich es nicht, noch einmal hochzublicken und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit dem Tablett in meinen zitternden Händen und mit gemischten Gefühlen lief ich rüber zu Jake und versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Mich durchströmte ein Gefühl der Erleichterung als ich feststellte, dass ich mich halbwegs von dem Schock befreit hatte und mich wieder bewegen konnte.
„Ich fragte doch, ob ich das Tablett nehmen soll.“ Jake schmunzelte, doch das Schmunzeln verging ihm sofort wieder.
„Alles okay mit dir?“
„Ja, du wirkst so blass und du atmest so schwer.“ Als ich sah, dass meinen Freunden auffiel, dass mit mir etwas nicht stimmte, atmete ich nur noch schwerer. Mir wurde ganz schwarz vor Augen, ich hyperventilierte und mein Herz schlug nun so hastig, dass ich glaubte, irgendetwas in mir könnte jeden Moment explodieren. In meinem Hals steckte ein Kloß in der Größe eines Kürbisses, sodass ich nicht antworten konnte. Also nickte ich bloß, woraufhin mir erneut das Tablett aus den schwitzenden Händen rutschte.
„Jetzt setz dich erst mal hin, Stacy, und trink ein Glas Wasser.“ Tom blickte mich besorgt an, denn er begriff genau, was mit mir geschah. Jimmy musste ihm davon erzählt haben, dass ich nun um unser dunkles Familiengeheimnis wusste.
(Aus: Anastasia und die dunkle Enthüllung – Teil II – Taschenbuch und E-Book bald erhältlich )
Der spannende Auftakt einer Fantasysaga
Eine alte Fehde, zwischen zwei verfeindeten Gemeinden.
Ein dunkler Fluch, der ihre Existenz gefährdet.
Eine entzweite Familie, dazu gezwungen, einander zu hassen.
Und zwei Herzen, mit der Bestimmung, sie alle zu erlösen.
Adventspreis:
Taschenbuch nur 8,49
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Die sechzehnjährige Anastasia (Stacy) zieht unerwartet in die Kleinstadt Longford. Doch mit der Stadt und ihren Stadtbewohnern scheint etwas nicht zu stimmen. Diese seltsamen Blicke, eine Clique, die sich ihr gegenüber ziemlich fragwürdig verhält, diese allumfassende Energie, die sie hier verspürt und was hat es eigentlich mit den „Anderen“ auf sich, die auf die andere Seite der Stadt verbannt wurden?
Die Antworten auf Stacys Fragen lassen nicht lang auf sich warten, jedoch werfen diese nur noch weitere Fragen auf: Schließlich kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, dessen Enthüllung ihren Untergang bedeuten könnte, doch sie ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden – koste es, was es wolle.
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Leseproben:
Der spannende Auftakt einer Fantasy-Familiensaga 📚
Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe I
Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe II
Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe III
Auszug aus Kapitel II: Die innere Stimme – Leseprobe IV
Auszug aus Kapitel II: Die innere Stimme – Leseprobe V
Auszug aus Kapitel III: Der grüne Schimmer – Leseprobe VI
Stell dir vor, du wärst gefangen in einer Illusion von Wirklichkeit
Auszug aus Kapitel III: Der grüne Schimmer – Leseprobe VII 🍁
Anastasia Leseprobe VIII: Die Aufnahmezeremonie
Ein Universum voller Geheimnisse: Wie alles begann
Anastasia IX: Der Schwur auf das heilige Scriptum
Leseprobe: Das grüne Glück – Auszug aus Kapitel V
Machtlos gegen das eigene Schicksal – Auszug aus Kapitel I
Leseprobe das grüne Glück – Auszug aus Kapitel V
Anastasia Leseprobe: Das grüne Glück II
Eine düstere, tief verborgene, finstere Macht
Anastasia & Billy: Das erste Gespräch 📖
Nichts ist wie es scheint und die Wahrheit findet immer einen Weg
Anastasia im Bann der Anderen – Teil II von VIII