Anastasia IX: Der Schwur auf das heilige Scriptum

Auszug aus Kapitel X: Die Aufnahmezeremonie

„Ihr werdet unsere Existenz in keiner Weise und vor niemandem erwähnen, weder vor irgendwelchen Schulkameraden noch vor sonst irgendjemandem, ist euch das klar?“ Jimmy und ich nickten synchron und Mr Watson fuhr damit fort, uns weitere Gesetze zu erläutern, welche ihren Ursprung alle in den ersten beiden Gesetzen fanden. Jedes Gesetz, jede noch so kleine Regel bezog sich auf diese einen, beiden Gesetze, bloß verwoben mit anderen Elementen zu jeder Lebenssituation. Das Ganze nahm circa eine halbe Stunde in Anspruch und ich musste mich zusammenreißen, nicht vor der gesamten Gemeinde zu gähnen.
„Und nun sprecht mir nach“, fuhr Mr Sawyer dann unerwartet fort – ich konnte es kaum glauben, dass wir endlich bei dem letzten Gesetz angelangt waren.
„Hiermit schwöre ich feierlich, auf das heilige Scriptum Legum Latio und auf mein eigen Blut, seine Gesetze in all seinen Formen und Facetten zu wahren, zu ehren und zu befolgen. Bei Missachtung der Gesetze folgt eine angemessene Bestrafung. Die Erlaubnis einer Bestrafung im Falle von Ungehorsam erteile ich dem Mächtigenrat hiermit vertrauenswürdig und vorbehaltlos.“
Jeder von uns vieren hatte den Schwur einzeln und unter Benennung des eigenen Namens aufzusagen, während er die Hand auf das Buch der Gesetze legte. Mr Sawyer pikste uns mit einer Nadel in den Daumen und ließ einen kleinen Tropfen Blut auf ein silbernes Tablett träufeln. Ich wusste nicht, wie dieser Schwur funktionierte und ob dieses Blutvergießen rein symbolischer Natur war, ich wusste nur, dass dieser Mächtigenrat und die Gemeinde diese Zeremonie und unseren Schwur sehr wichtig nahmen. Meinen Eltern standen Tränen in den Augen, als Jimmy und ich unseren Schwur leisteten, auch die Mächtigenvertreter begutachteten die neuen Mitglieder ihrer Gemeinde stolz und ehrwürdig. Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass der Mächtigenrat mich mit anderem Blick betrachtete als Jimmy. Besonders Mr Watson und Mr Sawyer schienen jede einzelne meiner Bewegungen und Gesten zu observieren, wenn nicht sogar zu studieren. Vielleicht aber, bildete ich mir das auch nur ein und maß dem mehr Bedeutung bei, als ich es musste. Anschließend hielt der Mächtigenrat eine Rede über die Anderen, mit der er uns unmissverständlich klar machte, dass die Anderen zwar unsere Feinde waren und wir sie dergleichen zu behandeln hatten, dass jedoch die oberste Priorität sei, ein friedliches Nebeneinander der beiden Gemeinden zu fördern. Auch an dieser Stelle, mussten wir ähnliches wie einen Schwur leisten, in Form eines Versprechens, die Gemeinde der Anderen zu meiden, um möglichen Auseinandersetzungen vorzubeugen und sie wider unsere eigene Natur zu betrachten, da sie sich dem Wesen des heiligen Scriptums widersetze – wir jedoch gleichzeitig ein Nebeneinander in Frieden anzustreben hatten.

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Der spannende Auftakt einer Fantasy-Familiensaga

Eine alte Fehde, zwischen zwei verfeindeten Gemeinden.
Ein dunkler Fluch, der ihre Existenz gefährdet.
Eine entzweite Familie, dazu gezwungen, einander zu hassen.
Und zwei Herzen, mit der Bestimmung, sie alle zu erlösen.

Die sechzehnjährige Anastasia (Stacy) zieht unerwartet in die Kleinstadt Longford. Doch mit der Stadt und ihren Stadtbewohnern scheint etwas nicht zu stimmen. Diese seltsamen Blicke, eine Clique, die sich ihr gegenüber ziemlich fragwürdig verhält, diese allumfassende Energie, die sie hier verspürt und was hat es eigentlich mit den „Anderen“ auf sich, die auf die andere Seite der Stadt verbannt wurden?

Die Antworten auf Stacys Fragen lassen nicht lang auf sich warten, jedoch werfen diese nur noch weitere Fragen auf: Schließlich kommt sie einem Geheimnis auf die Spur, dessen Enthüllung ihren Untergang bedeuten könnte, doch sie ist fest entschlossen, die Wahrheit herauszufinden – koste es, was es wolle.

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Leseproben:

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Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe I

Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe II

Auszug aus Kapitel I: Die neuen Nachbarn – Leseprobe III

Auszug aus Kapitel II: Die innere Stimme – Leseprobe IV

Auszug aus Kapitel II: Die innere Stimme – Leseprobe V

Auszug aus Kapitel III: Der grüne Schimmer – Leseprobe VI

Stell dir vor, du wärst gefangen in einer Illusion von Wirklichkeit

Auszug aus Kapitel III: Der grüne Schimmer – Leseprobe VII 🍁 

Anastasia Leseprobe VIII: Die Aufnahmezeremonie 

Ein Universum voller Geheimnisse: Wie alles begann 

 

Bild von Free-Photos auf Pixabay
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